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Ideenbörse: Leben mit weniger Plastik

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KleineBlume
(bei 122 Stimmen)
Beiträge: 5066

Post #1 geschrieben am 03.06.2018 - 14:28

Aufgrund der Lektüre des Buches "Plastikfreie Zone. Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff leben" (2012) von Sandra Krautwaschl und einem Austausch über dieses Thema kamen Indianerin und mir die Idee, diesen Thread hier zu eröffnen.

https://www.amazon.de/Plastikfreie-Zone-Familie-schafft-Kunststoff/dp/3453602293/ref=sr_1_1/262-6148600-8501027?ie=UTF8&qid=1528029350&sr=8-1&keywords=plastikfreie+zone

Wie kann man in seinen Alltag mit weniger Plastik - vor allem natürlich mit weniger Plastikmüll - gestalten? Gesucht sind Ideen, die in den persönlichen Lebensstil integrierbar sind und Spaß machen.

Nicht jeder wird z. B. Lust darauf haben, sich den Hintern nun mit Papiertüchern aus dem Großkarton abzuputzen, um das leider in Plastikfolie verpackte Toilettenpapier zu vermeiden.

Aber ich für meinen Teil werde versuchen, nun einmal endlich auf die kleinen Einweg-Wasserflaschen zu verzichten, die ich immer mit zur Arbeit genommen habe und dann im Rucksack zum Pfandautomaten schleppen musste. Die von den Eltern ausgeliehene Trinkflasche (leider mit nicht plastikfreier Iso-Tasche und Plastikstopfen) liegt schon bereit.

Indi und ich freuen uns auf eure Ideen und Tipps - gerne z. B. zu Alternativen zu Reinigern, Duschgels und Shampoos.

(Post editiert am 03.06.2018 - 14:37)

indianerin

Beiträge: 9795

Post #2 geschrieben am 03.06.2018 - 14:47

Ja, da bin auch ich gespannt, denn mir geht diese Plastikflut auf den Senkel. Wo früher noch die gute Obstpapiertüte gut genug war, wird heute alles in Kunststoffbeutel verpackt oder man muss im Supermarkt die Plastiktüten nehmen.

Qualle

Beiträge: 2879

Post #3 geschrieben am 03.06.2018 - 15:07

Gerade zu dem Thema waren in letzter Zeit Berichte in einigen Sendungen, wie ARD Buffet zum Beispiel.
Es gibt wohl schon einige Läden, die viele Dinge lose anbieten, so dass man sie in selbst mitgebrachte Gläser oder Stoffbeutel abfüllen kann, also Reis oder Müsli oder sowas.
Auch Shampoo und Putzmittel gab es da.
Und dann gehen derzeit viele Infos zu solchen Seifenstücken um, es gibt eine Haarwaschseife etc., also alles am Stück und daher ohne Plastikflasche. Und genauso gibt es Zahnputzkautabletten oder so.
Also ich geb zu, dass ich da nur halbherzig dabei bin, bei manchen Dingen würde es mir mehr als schwer fallen, weil ich mich da ein wenig ekele. Gerade diese Seifenstücke-Geschichte ist überhaupt nix für mich, die sehen immer so angesibbelt aus, wenn sie eine Weile im Gebrauch sind, da bevorzuge ich Flüssigseife im Spender, der natürlich nachfüllbar ist, aber die Flüssigseife ist dann in einem Plastikbeutel.
Aber so sehr viele Plastiksachen stehen gar nicht bei uns im Bad, jeder ein Shampoo und ein Duschgel, Seifenspender und Zahnpastatube nutzen wir beide. Fertig.
Bei Lebensmitteln ist es auch nicht so sehr viel, denn wir essen gar keinen Joghurt, Müsli oder so. Wobei es da ja auch schon einige in Gläsern gibt.
Unsere Marmeladen koche ich selbst, die Twist-Off-Gläser kann man zigmal benutzen, die gehen nur kaputt, wenn man sie fallen lässt ....
Reis und Nudeln sind meist in Pappschachteln, Gürkchen im Glas .... also so viel Verpacktes nutzen wir gar nicht.
Blödsinnig finde ich, wenn Gewürzläden ihre Mischungen in wieder auffüllbaren Mühlen anbieten, aber diese Mischeungen nicht alle im Nachfüllbeutel zu kaufen sind. Also jedes Mal eine neue Mühle aus Glas vermeidet zwar das Plastiktütchen, aber was mache ich später mit 127 Gewürzmühlen?

Qualle

Beiträge: 2879

Post #4 geschrieben am 03.06.2018 - 15:25

Stimmt, das wäre eine Option.

Qualle

Beiträge: 2879

Post #5 geschrieben am 03.06.2018 - 15:28

Ach, fällt mir noch ein. Die ganz Konsequenten in einem der Berichte benutzten dann auch Holz-Zahnbürsten. Das kommt für mich auch nicht in Frage. Elektrische Zahnbürsten putzen nachgewiesen effektiver, jetzt sind meine Beißerchen schon so alt mit mir geworden, jetzt will ich sie auch mit ins Grab nehmen, also keine Experimente und zurück zur Handzahnbürste!

indianerin

Beiträge: 9795

Post #6 geschrieben am 03.06.2018 - 15:45

Solche Wassersprudler sind natürlich toll, wenn die Wasserqualität in den Hausleitungen gut ist. Derzeit schmeckt mir unser Wasser gar nicht. Durch die wochenlange Hitzeperiode kommt das Wasser lauwarm aus der Leitung. Ich lasse es schon immer ablaufen, aber richtig kalt ist es dann auch nicht.

Auch hier gibt es einen Unverpackt-Laden. Der ist in der Innenstadt und da komme ich nicht hin.

Ich versuche auch jegliche Verpackung im Supermarkt zu lassen. Unglaublich, wieviel Müll da anfällt.

Bei Seifenstücken bin ich auch pingelig geworden. Die Enkel sollten Händewaschen, was sie mit Vergnügen mit meinem guten Seifenstück taten, die Hände waren auch sauber, aber die Seife dreckig und aufgequollen.
Sah wirklich nicht mehr nett aus. :(

Eine Holzzahnbürste würde ich niemals nehmen. Holz quillt auf und setzt sich dann mit Baktieren voll und das soll ich mir tagtäglich in den Mund stecken? :O

Gleiches mit den Gewürzen. Die Bio-Gewürze gibt es nur in Plastiktütchen. Egal ob gemahlen oder ganz.
Mich ärgern diese Tütchen ungemein.

indianerin

Beiträge: 9795

Post #7 geschrieben am 03.06.2018 - 15:48

Essig nutze ich schon seit Jahren als Weichspüler. Macht es bloß nicht wie meine Nachbarin, die hat Essig-Essenz für die Waschmaschine genommen. Nach einiger Zeit war die Maschine undicht. Die Gummidichtungen waren zerfressen!

KleineBlume
(bei 122 Stimmen)
Beiträge: 5066

Post #8 geschrieben am 03.06.2018 - 16:02

Na ja, "Emil - Die Flasche" und diese Brotboxen und Taschen bestehen ja auch wieder teilweise aus Plastik. Wozu etwas Neues kaufen, wenn ich doch erst mal etwas aus Muttis Regal verwenden kann, was sowieso nicht gebraucht wird?

Das Argument mit dem Seifenstück, das nach einiger Zeit eklig aussieht, kann ich nachvollziehen und doch wieder nicht. Die Seife muss doch keinen Schönheitspreis gewinnen - höchstens vielleicht, wenn Gäste zu Besuch kommen.

Derzeit habe ich noch Flüssigseife, ausnahmsweise hatte ich mal einen Flüssigseifenspender von Palmolive gekauft. Der hat eine so komische Öffnung, dass man entweder draufdrückt und nichts herauskommt oder man draufdrückt und alles so schön heruntertropft. Dann klebt's an der Flasche oder auf dem Waschbecken...

@Indi: Keine Ahnung, ob die Holzzahnbürsten aufquellen. Man muss sie halt trocknen lassen, denke ich. Holz-Schneidebrettchen sollen doch auch angeblich besser sein als Plastikbrettchen. In den Rissen, die im Plastik entstehen, sammeln sich eher Keime als im Holzbrettchen, das von Natur aus eine antiseptische Wirkung hat.

Der Witz bei den Holzzahnbürsten ist übrigens, dass diese oft Plastikborsten haben oder noch mal in Plastik eingepackt versandt werden.

Wuffis Tipp mit den Mehrweg-Glasflaschen finde ich gut. Letztens musste ich nämlich feststellen, dass man gerade Säfte im normalen Supermarkt kaum mehr in der Glasflasche findet. Da muss es offenbar schon ein Bio-Markt oder ein größerer Supermarkt sein.

Das Ding bei mir ist nur, dass ich nach der Arbeit mit dem Rucksack einkaufe und da sind meist schon zwei 1 Liter-Flaschen Mineralwasser plus der weitere Einkauf schwer genug.

Indis Hinweis mit dem Essig finde ich auch gut, muss ich mal probieren.

indianerin

Beiträge: 9795

Post #9 geschrieben am 03.06.2018 - 17:05

Das mit den Schneidebrettchen ist richtig. Die Platikbrettchen bekommen beim Schneiden Rillen, darin bleibt der Dreck gut haften. Außerdem, wer möchte denn die Microplastikteilchen in seinem Salat oder so haben, die von dem Platikbrettchen geschnitten werden? :O
Wir haben nur Holz- und Bambusbretter, die sind besser.

@ KleineBlume
Holzzahnbürsten können aufquellen, ansonsten müsste der Hersteller Farbe drauf machen oder sie wachsen. So aber, können sich schnell Keime ansammeln. Bambus Zahnbürsten gibt es ja auch und Bambus hat leicht antibakterielle Eigenschaften.
Aber nie und nimmer eine mit Tierhaaren!
Allein schon schon der Geruch, der sich im feuchten Zustand und nach der Benutzung noch verschlimmert! *schüttel*
Warum man Klopapier nicht wieder in stärkeres Papier verpackt, verstehe ich nicht. Vor ca. 30 Jahren hat man das noch so bekommen.

Was mich besonders betroffen macht, ich kaufe im Bioladen ein, möglichst regional. Aber auch da, überall Plastik. Ok, nicht bei Obst und Gemüse, da gibt es Papiertüten bzw. Beutel die angeblich biologisch abbaubar sind. Aber Nudeln könnten doch auch in Karton verpackt sein? Mehl in Papiertüten OHNE Plastikfolie innen.
Selbst Teebeutel sind in der Pappschachtel noch einzeln in Folie verpackt! :O
Nudeln, Bohnen, Mehl, Müsli, Gewürze, Joghurt? Alles in Plastik? Das kanns ja wohl nicht sein! :(


KleineBlume
(bei 122 Stimmen)
Beiträge: 5066

Post #10 geschrieben am 03.06.2018 - 17:27

@Wuffi: Wozu in die Ferne schweifen? Schau mal hier: https://www.soulbottles.de

@Indianerin: Na ja, ich hatte mal vor Jahren eine Nagelbürste aus Holz geschenkt bekommen. Woraus die Borsten sind, weiß ich nicht. Die Bürste hat eine Kordel zum Aufhängen - ich denke, in der Nässe sollte man sie wirklich nicht liegenlassen.

Du musst ja keine Bürste mit Tierhaaren kaufen - die Plastikvermeidung soll ja zum Lebensstil passen. Ich weiß zwar nicht, wie sich das im Mund anfühlt, finde daran aber erst mal nichts Schlimmes. Und wenn man die Bürste nach dem Zähneputzen ganz normal ausspült und zum Trocknen in einen Zahnputzbecher stellt - was soll da aufquellen oder stinken?

Allerdings werde ich jetzt auch nicht gleich losstiefeln und mir Holzzahnbürsten organisieren, sondern eher mal gucken, welche Alternativen zu Plastik es bei Reinigern, Kosmetikartikeln und Lebensmitteln gibt.

Beispielsweise habe ich immer den losen Reis von Uncle Ben's gekauft, der war früher immer in einer Pappschachtel (eventuell mit Sichtfenster). Nun haben sie aber die Verpackung umgestellt: Der Reis ist nun im Plastikbeutel. Ich hatte schon mal überlegt hinzuschreiben und zu fragen, was das soll... Ist wahrscheinlich verpackungsmäßig günstiger für die...

Ja, über diese biologisch abbaubaren Plastikverpackungen oder Müllbeutel habe ich auch schon gelesen. Allerdings verrottet dieses Bio-Plastik nur unter idealen Bedingungen...

Mit dem Toilettenpapier hast du Recht. Aber wahrscheinlich wollte der Kunde das nicht mehr, der sein Toilettenpapier ja auch vor Starkregen und Schmutz schützen muss - bis es zu Hause seiner Bestimmung zugeführt wird...

Bei Joghurt will ich mal versuchen, auf Gläser umzusteigen. Allerdings gibt's da ja meist nur große Gläser und so viel Joghurt esse ich nicht. Zudem bekommt man so etwas nicht in jedem Supermarkt.

Aber ich will dranbleiben.

Es ist schon kurios, dass mein Restmülleimer immer relativ leer ist, aber Plastikmüll fällt fast jeden Tag an. Ich sehe mich jetzt allerdings auch noch nicht mit Dose zur Fleischtheke laufen, zumal die Fachverkäufer nach meinem Feierabend auch meist schon dabei sind sauberzumachen und die Ware wegzuräumen...

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