Hier ist sie, die Hoffnung für alle Frauen, die Angstzustände schon bei dem Wort Computer oder Internet bekommen. Mit Cyberlu hat Gisa Margarete Zigan einen kurzweiligen Frauenroman geschrieben, der sich Gott sei Dank nicht in die Ergüsse Hera Linds oder Gaby Hauptmanns einreihen läßt. Ein Roman, der auch dem dümmsten anzunehmenden User auf elegante Weise Einblick in die letzlich doch gar nicht so befremdliche Welt des Internet gewährt.
Sie erzählt die Geschichte Pia Palewskis, die seit fünf Jahren Witwe ist und von der Pension ihres verstorbenen Mannes ganz gut lebt. Ihr Leben verläuft völlig unspektakulär mit ehrenamtlicher Gemeindearbeit und einem Aushilfsjob in einer Reinigung, "um zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen". Schade nur, daß diese Kontakte die Achtundvierzigjährige eher langweilen.

Gut dagegen, daß ihr Sohn Michael, der in die Staaten zieht, um dort einen neuen Job anzutreten, Pia zuvor einen Computer hinstellt, um den Kontakt auf günstige Art aufrecht zu erhalten. Tja, und nach anfänglicher Angst vor dieser komplizierten Technik und dem Wälzen diverser Handbücher ist Pia Cyberlu, die zwanzigjährige Praktikantin, die kaum den Mondscheintarif erwarten kann, um im Internet zu chatten.

Pia, beziehungsweise Cyberlu, lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, die sich mit ihr gemeinsam die Nacht um die Ohren schlagen. Und während Pia sich online immer mehr in Bernd, einen achtundzwanzigjährigen Studenten, verliebt, wird der Leserin ganz nebenbei erklärt, was "LOL" oder "ROFL" heißt. gehört ja fast zur Allgemeinbildung, aber was bedeuten "s" oder "eg"?

All diese Fragen plus ein paar Anwendertricks werden mit dieser unkonventionellen Liebesgeschichte, die zum Schluß noch mit einer Überraschung aufwartet, beantwortet. Ein rundherum unterhaltsames Buch, das beim Lesen den Wunsch weckt, selber online zu gehen und das neu erworbene Wissen anzuwenden -- und vielleicht tatsächlich ein wenig beim Chatten zu flirten.
Buch gelesener Zustand, Gut erhalten